Dialoge

Mit  Schülern


Aus den zahlreichen Gesprächen mit den Auszubildenden an diesem Tag möchte ich einige Aspekte herausgreifen:
Die kursiv gestellten Sätze kennzeichnen meine Fragen, die Abkürzungen A., B., kennzeichnen jeweilige Teilnehmer eines Gespräches.


Das Zeichen

A.: Nicht nur, dass die Hosen superschnell kaputt gehen und einfach schlechte Qualität sind – uns ist das schon peinlich vor Kunden, wie wir aussehen. Und dann sollte auch ein Zeichen drauf sein von der Firma, sonst ist das nichts.

Gibt es, stimmt, dass es Westen mit Logos drauf gibt oder so, aber ob das unbedingt immer sein muss, weiß ich nicht. … ist dann wie eine Uniform, ist nicht jedermanns Sache. Ist vielleicht auch eine Generationsfrage – oder eine Typfrage…

A.: Haben doch alle, dann sieht man doch gleich, wozu man gehört, sonst is’ man doch nichts richtig. Und wird dann auch so behandelt danach.

Aber wenn ihr euch in einer Firma nicht immer richtig aufgehoben fühlt, ist es doch vielleicht ganz okay, den Namen nicht auf eurer Brust zu tragen.

A.: Doch finde ich gut, gehört dazu, muss sein.

Nun, dann will ich weiter nichts sagen dazu, wenn ihr dazu steht, steht ihr dazu.


Zwecklos


A.: Wir haben das schon oft erlebt, wenn man was sagt, wird’s danach noch schlimmer. Nur noch schlimmer.

Was wird schlimmer, erzähl doch mal.

A.:Na, hat doch keinen Zweck, wird nur noch schlimmer.

Man sollte Dinge aussprechen, sonst ändert sich doch nichts. Und es muss sich doch was ändern, wenn man etwas nicht mehr weiter so haben will.

Haben wir doch schon oft erlebt, hat keinen Zweck, ist echt sinnlos.

Aber ihr nehmt euch doch alle Möglichkeiten damit, ihr killed euch, macht euch tot.

Fragende Blicke

Es ist leider nicht immer alles so, wie es sein sollte, manchmal muss man auch kämpfen für Dinge oder aufmerksam machen auf etwa.
Sonst bleibt es immer weiter so. Und das ist für keinen gut.

B.: Nein, hat keinen Zweck, haben unsere Erfahrungen gemacht.

Oder man geht eben und macht woanders was. Aber jetzt seid ihr ja erst einmal in dieser Ausbildung.

B.: Na, is’ eh mal vorbei. Dann ist vorbei und ich hab’ meine Ruhe.

Deine Ruhe?

B.: Ja, will eigentlich nur meine Ruhe haben.

Ach so.

B.: Na, eigentlich geht es ja auch, irgendwie kommen wir klar.
Geht schon vorbei hier irgendwie. Und dann is’ vorbei.

Wenn das so ist, müssen wir ja nicht weiterreden.
Und ihr solltet auch später nicht wieder davon anfangen.

A.: Genau das, das meinen wir ja. Es wird immer schlimmer.

Das  verstehe ich nicht. Entweder wird geredet oder nicht geredet.

B.: Aber das is’es doch. Das meinen wir. Immer schlimmer.